Corsica 2016

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Wenn man einige Länder und Inseln im Mittelmeer bereist hat, so kommt man zu der Frage, ob es denn noch landschaftliche Gegenden gibt, die aus dem ‘normalen’ bekanntem Rahmen fallen. Da uns karge Landschaften, wie man sie z.B. auf vielen griechischen Inseln vorfindet, nicht so sehr interessieren, sind wir Anfang dieses Jahres auf Korsika gestoßen. Eine Insel, welche neben schönen Stränden, ein bergiges Hinterland bietet, so dass man die Wahl zwischen diesen Kontrasten haben kann. So kam es das wir 2 Wochen im Sommer, auf dieser Insel verbrachten. In Bastia gelandet, nahmen wir unseren Mietwagen entgegen, und fuhren zu unserer Appartementanlage nach San-Nicolao. Hotelanlagen sind auf Korsika eher selten vorzutreffen, und wenn, dann eher im hochpreisigen Sektor. Die Insel ist voll auf französische und italienische Touristen geeicht, und die mögen wohl lieber Selbstverpflegung und einfachere Unterkünfte. Unsere Anlage war aber vollkommen in Ordnung, und für Ausflüge gut gelegen. Der Strand kommt zwar an die Traumstrände im Süden der Insel nicht heran, aber dafür war man fahrtechnisch flexibler. Nach einem entspannten Tag am Meer, fuhren wir am nächsten Tag nach Calvi, im Nordwesten. Auf der Straße unterwegs, konnte man so einige schöne Viadukte sehen, und die korsische Flagge und patriotische Bilder, brachten einen den ersten Eindruck der korsischen Geschichte näher. Calvi wird komplett vom Gouverneurspalast und der Zitadelle dominiert, und man kann vom Strand aus tolle Bilder machen. Parken in der Nähe der Zitadelle ist aber eher schwierig, so das man dies vorher einplanen sollte. Am nächsten Tag fuhren wir nach Sari-Solenzara, um Freunde, welche zur gleichen Zeit auf Korsika waren, zu besuchen. Gemeinsam fuhren wir nach Bonifacio, und machten spontan einen Bootsausflug. Die Altstadt, auf den Klippen des Kalksteinplateaus, sieht von der Ferne wunderbar aus, und es gab entlang der Sandsteinwände viele Höhlen zu entdecken. Abgelegen Buchten kamen mit schönem blauem Wasser daher, und man konnte sogar viele bunte Fische erkennen. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Zwischenstopp am Strand von Santa Giulia, welcher einem die Herrlichkeit der Strände im Süden mit kristallklaren Wasser sofort Nahe brachte. Der nächste Tag zog uns erneut in die Region um Sari-Solenzara, und zwar ins das Bavella-Tal. Der Fluss schlängelt sich durch bergiges Gelände und man kann vor herrlicher Kulisse Baden, Klettern und einfach den Tag genießen. Uns gefiel es so gut, so dass wir den ganzen Tag dort verbrachten. Im Allgemeinen bietet es sich in Korsika an, an diversen Stellen in Flüssen zu baden. Am nächsten Tag war eine Zugfahrt von Corte bis nach Vivario geplant. Gegen 10 sollte der Zug fahren und wir standen extra früh auf, um diesen Zug nicht zu verpassen. Da wir wieder mit unseren Freunden gemeinsam den Tag verbringen wollten, war der Treffpunkt der Bahnhof in Corte. Nun ja, wir waren 10Minuten vor Abfahrt da, unsere Freunde 10Minuten danach… . Somit fuhren wir mit dem Auto nach Vizzavona/Vivario, und letztendlich war diese Autofahrt sehr abwechslungsreich und man hatte tolle Aussichten. Also alles halb so schlimm gewesen. Ein Wanderweg zu den Wasserfällen, „Cascades des Anglais“, war unser Ziel, uns so erreichten wir die vielen ineinanderlaufenden Wasserfälle nach einer guten Stunde. Der 3km Wanderweg, war mit Kindern ausreichend, und man hatte Spaß im kühlenden Nass. Der Fluss Agnone ist kristallklar, und durch die Anzahl der Felsbadewannen, ist dieser Ort auch bei Touristen sehr beliebt. Der Abend verlief beim gemeinsamen Essen entspannend, wurde aber durch die Fußball EM nochmal elektrisiert. Es gab Elfmeterschießen Deutschland-Italien… . Nach diesen dann doch anstrengenden Tagen, wurde ein Strandtag eingelegt. Der nächste Tag führte uns zu dem in der Nähe gelegenen Wasserfall „Cascade de l‘Ucelluline“, welcher das Wasser in 2 Wasserfällen, über und unter einer Brücke, nach unten fallen lässt. Das Baden war schwierig und auch mit Kleinkindern war der kurze aber nicht ungefährliche Weg nur bedingt geeignet. Der Nachmittag wurde im Pool verbracht, bevor wir am nächsten Tag eine Tour nach Zonza machten. Das Bergdorf liegt schön gelegen, und wir konnten unterwegs wilde Schweine und schöne Aussichten genießen. Der Gebirgspass Col de Bavella, und dessen höchster Punkt mit der Marienstatue „Notre Dame de la Neige“, ließ fantastische Fotos zu, und wir unternahmen ein kleine Wanderung, um die Natur genießen zu können. Auf dem Rückweg badeten wir erneut im Fluss Solenzara, aber an einer westlichen Stelle, wo 3 größere Pools ineinanderliefen, und man toll Baden und Klettern konnte. Nachdem wir einen weiteren Badetag verbrachten, entschieden wir uns spontan 2 Nächte auf der Westseite Korsikas, in Porto zu verbringen. Da diese mit dem Auto nur mühselig über das Gebirge erreichbar war, wäre ein Tagesausflug sinnlos gewesen. Vom d’Ota Porto aus, kann man bequem die Calanche, rötliche bizarre Granitfelsen, Richtung Piana besuchen, als auch eine Bootstour zum Naturschutzgebiet Scandola machen. Nachdem wir den kurvenstarken Weg bestritten hatten, und wir uns von dem Schreck erholen, das uns ein wildes Schwein in die Fensterscheibe sprang, während wir es fütterten, besuchten wir den Strand Ficajola, welcher versteckt in der Nähe von Piana zu finden ist. Dort sollte man gut schnorcheln können, aber für unser Empfinden war nicht so viel zu sehen. Die Umgebung und der Strand selber waren aber grandios. Auf dem Weg hin und zurück, hielten wir uns auch an der Calanche auf, und machten diverse Bilder. Lauter kleine Buchten ließen es zu, dass man das Auto relativ oft kurz stehen lassen konnte, um die Granitfelsen zu bewundern. Am nächsten Tag machten wir eine kleine Wanderung von einem berühmten Fels aus(„Tête du Chien“, Fels in Form eines Hundekopfes), direkt an der Straße Richtung Piana, zum „Château“, einem Felsblock, von dem man eine tolle hat. Der Nachmittag wurde am breiten, sandigen Strand von Arone verbracht. Da die Bootstouren zum Naturreservat Scandola relativ teuer waren, und meistens auch über 3h gingen, mieteten wir uns ein Schlauchboot, und erkundeten dieses Gebiet auf eigene Faust. Als wir die Gegen erreichten, wurde das Meer rauer und die Wellen waren eigentlich schon fast zu groß, als das man mit einem Schlauchboot unterwegs sein sollte. Das Wasser war wie beschrieben wunderschön dunkelblau, aber die Felslandschaft konnte uns nicht überzeugen. Wir kehrten relativ schnell um, und nahmen uns lieber die Zeit an einem nördlichen Strand von Porto aus(Plage de Gradelle?) vom Boot aus zu baden. Als wir den Genuesenturm von Porto wieder erreichten, genehmigten wir uns ein Eis, um uns von Strapazen des Wellenganges zu erholen. Als wir am nächsten Tag die Ostküste wieder erreichten, war uns klar das die Fahrt uns in den Knochen steckten würde, somit ließen wir es wieder ruhig angehen, bevor uns der letzte Tag zum extrem herrlich anzuschauenden Strand von Palombaggia brachte, Es war zwar von uns aus ein verdammt weite Strecke, nur um einen Strand zu besuchen, aber wer diesen besucht hat weiß, dass dieser Strand sicherlich eines der schönsten Strände des Mittelmeeres ist. Kristallklares Wasser, Felsen im Wasser, welche herrliche Motive zulassen, und durch die Größe, auch groß genug, damit man nicht wie Sardinen nebeneinander liegen muss. Ja der Strand ist gut besucht. Korsika hat uns super gefallen, und ist sicherlich für uns eines der Höhepunkte, was das Mittelmeer an Inseln zu bieten hat.